Wer bricht das Schweigen (German Edition) by Mantoni Janina

Wer bricht das Schweigen (German Edition) by Mantoni Janina

Autor:Mantoni, Janina [Mantoni, Janina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-22T16:00:00+00:00


Verblüfft blieb sie stehen. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich auf einmal in Bewegung gesetzt hatte. „Der kleine Spaziergang hat mir gut getan“, erklärte sie verlegen.

„Und ich dachte schon, du läufst vor mir weg“, neckte er sie. „Ich habe mich leider etwas verspätet, weil noch jemand im Wartezimmer saß, als ich von meinen Hausbesuchen zurückkam. Es war ein hektischer Tag, aber jetzt freue ich mich ehrlich auf den Abend mit dir.“

Er schob seine Hand unter ihren Arm, als er sie zu seinem Wagen zurückbrachte. Die Gardine bewegte sich leicht, als Janina zu den Fenstern ihrer Kollegin hinaufschaute. Martina wollte sich also Gewissheit verschaffen, ob sich ein Besuch bei Doktor Baumann auch lohnte.

In seinem dunklen Anzug sieht Michael einfach umwerfend aus, stellte sie fest, als sie ihn heimlich musterte. Aber genau das war es doch, was sie nie wieder wollte. „Einen Mann, der gut aussieht, hast du nie für dich alleine“, hatte ihre Mutter sie früher immer gewarnt. Se hatte damit auf ihre eigene Ehe angespielt, aber auch für Janina waren diese Worte zur traurigen Wahrheit geworden.

Wie ein Modell hatte Linda ausgesehen. Janina war so stolz darauf, dass ausgerechnet sie beide Freundinnen waren. Es gab kein Geheimnis, das Linda nicht wissen durfte. Während die Freundin Spaß daran hatte, ständig neue Männerbekanntschaften zu machen, war Janina eher zurückhaltend. Darum stand auch ihr Herz sofort in Flammen, als sie dann Rainer, einen jungen Modefotografen kennenlernte. Sie bemühte sich immer wieder, ihren Traummann in diese Freundschaft einzubringen, aber Linda ließ sich ständig anmerken, wie tief ihre Abneigung gegen ihn war. Janina litt auch jetzt noch darunter, dass die beiden Menschen, die sie am meisten liebte, sie so schändlich hintergangen hatten. Rainer hatte Linda schon lange vorher gekannt und geliebt. Während er für sie die ganz große Liebe war, bedeutete Janina für ihn lediglich ein Sprungbrett, um sich wieder mit Linda zu versöhnen.

„Wach auf, wir sind da, Janina“, sagte Michael lächelnd.

Wie erwachend fuhr sie sich über die Augen. „Ich war tatsächlich eine Weile weggetreten“, gestand sie, während sie ihm zuschaute, wie er den Wagen vor dem Forsthof anhielt. Er lag am Waldrand und war dafür bekannt, dass er eine gute Küche hatte.

„Das warst du“, bestätigte er. „Ich habe dich etwas gefragt, aber leider keine Antwort erhalten, so weit weg warst du.“

„Tut mir leid“, entschuldigte sie sich. „Was wolltest du wissen, Michael?“

„Ob du damit einverstanden bist, dass wir in den Forsthof fahren.“ Sie schauten beide auf die Leuchtschrift über dem Eingang und begannen zu lachen. „Damit hat sich meine Frage erledigt“, meinte er nach einer Weile, als er ihr beim Aussteigen half. „Wir können aber immer noch woanders einkehren, wenn es dir hier nicht gefällt.“

„Ich kenne den Forsthof so wenig wie irgendeine andere Gaststätte hier in der Gegend“, gestand Janina. „Darum sehe ich keinen Grund, warum wir nicht hierbleiben sollten. Seitdem ich in Diebach lebe, habe ich mir mein Essen immer selbst in meiner kleinen Küche gemacht. Nur Kleinigkeiten. Ich verstehe nicht viel vom Kochen.“

„Dann wirst du es wenigstens richtig genießen, dich hier einmal verwöhnen zu lassen“, stellte er befriedigt fest.



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